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Ladenburg
Ladenburger Diskurs "Ubiquitous Computing"
9./10. Februar 2000 Ladenburg
An english summary here
Bei einem "Ladenburger Diskurs" diskutiert eine Gruppe von Personen ein
Thema, das die Wechselbeziehung zwischen Technik, Mensch und Umwelt
beleuchtet. Veranstalter ist die
Gottlieb Daimler- und Karl Benz-Stiftung, die sich die Aufgabe gesetzt hat,
Wissenschaft und Forschung zur Klärung solcher Wechselbeziehungen zu
fördern und dabei insbesondere die interdisziplinäre Behandlung von
Themenfeldern zu unterstützen. Am 9. und 10. Februar 2000 fand ein solcher
Diskurs zum Thema "Ubiquitous Computing" statt, der von F. Mattern, ETH Zürich, vorbereitet wurde.
Unter dem Begriff "Ubiquitous Computing" wird die Allgegenwärtigkeit
von kleinsten, miteinander drahtlos vernetzten Computern verstanden, die
unsichtbar in beliebige Alltagsgegenstände eingebaut werden oder an diese
angeheftet werden können. Mit Sensoren ausgestattet, können sie die Umwelt
des Gegenstandes erfassen oder diesen mit Informationsverarbeitungs-
und Kommunikationsfähigkeiten ausstatten, was den Gegenständen eine neue,
zusätzliche Qualität verleiht - diese "wissen" z.B., wo sie sich befinden,
welche anderen Gegenstände in der Nähe sind und was in der Vergangenheit
mit ihnen geschah.
Bedingt durch den sich noch immer weiter beschleunigenden Fortschritt
in der Mikroelektronik, Kommunikationstechnik und Materialwissenschaft
scheint die Vision einer umfassenden Informatisierung und Vernetzung
fast beliebiger Dinge des Alltages in den nächsten wenigen Jahren
aus technischer Sicht tatsächlich realisierbar. Damit einher geht
möglicherweise sogar ein Paradigmenwechsel in den Informatik-Anwendungen:
weg vom PC und dem Computer als Werkzeug, hin zum "computing without
computers". Da durch das "Ubiquitous Computing" ganz neue spannende
Anwendungen ermöglicht werden, könnte sich die Vision auch in
wirtschaftlicher Hinsicht schnell durchsetzen, so dass das "Computing"
letztendlich vielleicht so allgegenwärtig werden wird wie heute die
Elektrizität oder gar die Schrift. Dies hat mit Sicherheit auch enorme
wirtschaftliche und soziale Auswirkungen und berührt sogar Grundfragen
der Philosophie.
Literatur und Ressourcen zum Thema "Ubiquitous Computing":
http://www.inf.ethz.ch/vs/education/SS2000/UC/rlist.html
Einen Kurzbericht zum Diskurs findet man hier
Programm
Mi. 09.02.2000
15.00 - Begrüssung
15.15 - Kurzvorstellung der Teilnehmer
15.30 - F. Mattern: Vision und Grundlagen des Ubiquitous Computing (.pdf)
16.15 - Pause
16.45 - G. Müller: Gesellschaftliche und wirtschaftliche Dimension (.pdf)
17.15 - R.G. Herrtwich: Szenarien
17.45 - Diskussionsrunde I
19.00 - Gemeinsames Abendessen
20.30 - H.-W. Gellersen: Interaktion mit unsichtbaren Computern (Demo) (.pdf)
21.00 - Diskussionsrunde II (in gemütlicher Runde)
Do. 10.02.2000
08.30 - L. Wolf: Infrastrukturen I - Netze für Ubiquitous Computing (.pdf)
08.50 - A. Schill: Infrastrukturen II - verteilte und mobile Systeme (.pdf)
09.10 - K. Rothermel: Ortsbezogene Systeme (.pdf)
09.30 - W. Wahlster: Lokationsadaptive Agentensysteme (.pdf)
09.50 - Pause
10.10 - K. Mainzer: Ubiquitous Computing als interdisziplinäre Herausforderung
10.30 - M. Dierkes: Informatisierung der Umwelt (Wohnen, Freizeit, Tourismus,
Kommunikation)
10.50 - N. Streitz: Beyond Desktops - Integriertes Design realer und
virtueller Welten am Beispiel kooperativer Gebäude
11.10 - Diskussionsrunde III
12.00 - Gemeinsames Mittagessen
13.30 - N. Adamowsky: Kulturelle Relevanz (.pdf)
13.50 - H. Engesser: Konsequenzen für Wissenstransfer und -verbreitung (.pdf)
14.10 - M. Mühlhäuser: Rentiert sich Ubiquitous Computing? (.pdf)
14.30 - Pause
14.50 - B. Holznagel: Persönlichkeitsschutz und Allgegenwärtigkeit (.pdf)
15.10 - A. Pfitzmann: Privatsphäre trotz oder gar wegen Ubiquitous
Computing? (.pdf)
15.30 - Abschliessende Diskussionsrunde
16.30 - Ende
Siehe auch Information zum Ladenburger Diskurs "Living in a Smart Environment - Implications of Ubiquitous Computing".
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