RFID und die Zukunft der Privatsphäre Marc Langheinrich Inst. für Pervasive Computing, ETH Zürich, 8092 Zürich, Schweiz langhein@inf.ethz.ch Kurzfassung. Drahtlose Funketiketten - in der englischen Abkürzung oft auch als RFID-Tags bezeichnet - sind zu einer der bekanntesten Technologien der Vision vom Pervasive bzw. Ubiquitous Computing geworden. Ihr Einsatz als Schnittstelle zwischen realer und virtueller Welt und deren Potential zur umfassenden und automatisierten Überwachung vielfältiger Prozesse nährt die Angst vor einer allgegenwärtigen Überwachung des Einzelnen durch Staat und Wirtschaft, sowie vor dem Missbrauch durch Kriminelle. Sind solche Ängste eher unbegründet, da zwischen Vision und Realität immer noch technische, soziale und rechtliche Machbarkeiten Grenzen ziehen? Oder sind RFID-Tags Vorreiter einer Entwicklung, bei der wir uns mehr oder weniger zwingend hin in Richtung einer Gesellschaft bewegen, in der es ganz normal sein wird, dass praktisch all unsere Handlungen und Bewegungen aufgezeichnet und in digitalisierter Form für andere abrufbar sein werden? Dieser Beitrag versucht, die Gefahren und Herausforderungen einer solchen Entwicklung anzusprechen, die sich sowohl in technischer, vor allem aber auch in gesellschaftlicher Hinsicht beim Einsatz von drahtlosen Funketiketten auftreten, sowie deren Potenzial anhand heutiger gesellschaftlicher Trends und Begehrlichkeiten zu beurteilen.